Raumtemperatur absenken, Warmwasser abstellen, reduzierte Beleuchtung: Städte, Gemeinden aber auch Unternehmen der Privatwirtschaft suchen angesichts der Energiekrise händeringend nach Einsparmöglichkeiten. Alles kommt auf den Prüfstand. Angefangen bei der Weihnachtsbeleuchtung, dem Licht in Fluren und Korridoren bis hin zur weniger häufigen Nutzung von Aufzügen. Wo es organisatorisch möglich ist, sollen Beschäftigte im Homeoffice arbeiten. Ist eine Präsenzplicht erforderlich, werden Büros und Arbeitsplätze zusammengeführt und verdichtet.
Schulen, Behörden, Kindergärten aber ebenso Einrichtungen der Pflege sehen sich angesichts explodierender Energiekosten im Herbst/Winter einer drohenden Kostenlawine gegenüber. Wenn in der kalten Jahreszeit die Corona-Infektionszahlen wieder ansteigen, wie es von Virologen und Epidemiologen prognostiziert wird, sollen beheizte Innenräume wie Schulklassen, Büroräume, Warte-/Patientenzimmer und Gemeinschaftsräume weiterhin regelmäßig mit offenen Fenstern gelüftet werden, um das Corona-Ansteckungsrisiko durch virenbehaftete Aerosole in der Raumluft zu reduzieren. Als Faustregel empfiehlt das Umweltbundesamt regelmäßiges Stoßlüften für im Schnitt 10 bis 15 Minuten.
Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung hat vor wenigen Tagen seine Stellungnahme „Pandemievorbereitung auf Herbst/Winter 2022/23“ veröffentlicht. Darin mahnen die Expertinnen und Experten unterschiedlicher Disziplinen zur einer vorausschauenden Vorbereitung auf zunehmende Infektionszahlen im Herbst. Die Pandemie ist noch nicht vorbei, so der Corona-Expertenrat. Die Ausgangslage für den Umgang mit der COVID-19-Pandemie habe sich im Vergleich zu den beiden Vorjahren zwar verändert – bedingt durch den hohen Immunisierungsgrad der Bevölkerung und das derzeitige Auftreten von Virusvarianten mit verringerter Krankheitsschwere. Allerdings sei nicht abschätzbar, was uns der Corona-Herbst bringt.
Die Überwachung und Verbesserung der Raumluftqualität in Innenräumen ist eine Schlüsselkomponente für die Aufrechterhaltung eines gesunden Miteinanders im Alltag. Ob Restaurant, Schulklasse, Großraumbüro, Einzelhandel oder öffentliche Verwaltung – mit der Corona-Pandemie und der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass sich das SARS-CoV-2-Virus hauptsächlich über die Raumluft ausbreitet, hat sich das allgemeine Sicherheitsgefühl in geschlossenen Räumen rapide verändert. Je mehr Personen sich gleichzeitig im Raum aufhalten, desto größer ist die Sorge, luftgetragene Krankheitserreger wie Corona- oder auch Grippeviren einzuatmen. Diese Angst vor einer Ansteckung hat in vielen Bereichen unseres Lebens zu einem spürbaren Rückgang an Besuchern, Gästen oder Kunden geführt. Trotz aktuell geringer Inzidenzen klagen viele Restaurants über einen spürbaren Umsatzrückgang in der Innengastronomie. Auch der Einzelhandel ist vielerorts verwaist. Die Kunden kaufen lieber online ein, anstatt sich in Innenräumen mit zweifelhafter Luftqualität der Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus auszusetzen. Weiterlesen
Mit den sommerlich warmen Temperaturen im Frühjahr kommt der saisonale Effekt der Corona-Pandemie zum Tragen. Geringe Infektionszahlen, ein Sommer fast ohne Corona-Einschränkungen. Man könnte meinen, die Pandemie sei endlich vorbei. Wir kennen diesen Verlauf aus dem vergangenen Jahr. Mit steigenden Temperaturen verlagert sich das öffentliche Leben mehr ins Freie – die Corona-Inzidenzen sinken. So könnte es auch in diesem Jahr verlaufen.
Münchner Café Lohner + Grobitsch verwöhnt seine Kunden mit frischen Speisen und hygienisch sauberer Luft
Wer in Dortmund frische und saubere Luft genießen möchte, besucht das Naturschutzgebiet Grävingholz im nördlichen Stadtbezirk Eving. Hier kann man bei ausgedehnten Waldspaziergängen Körper und Seele baumeln lassen, den Geruch von feuchter Erde einatmen und den freien Blick auf Bäume und Grün genießen. Mit jedem Atemzug durchströmt reine Luft die Lungen. Man kann die Natur riechen und schmecken – ein unbezahlbarer Luxus in der jetzigen Zeit, wo man in Innenräumen Masken tragen muss, um sich vor der Einatmung krankmachender Corona-Viren zu schützen.
Die Weltgesundheitsorganisation (kurz WHO) warnt davor, das Coronavirus aus den Augen zu verlieren“. Sie stuft die Corona-Pandemie auch weiterhin als „Notlage von nationaler Tragweite“ ein. Daher sollten sich die Menschen auch weiterhin achtsam verhalten und mit geeigneten Maßnahmen eine Ausbreitung des Virus verhindern. Für eine Entwarnung sei es zum aktuellen Zeitpunkt noch zu früh. Zudem warnen die Experten der WHO vor neuen besorgniserregenden Virus-Varianten, wie die die jüngst in Südafrika und einigen europäischen Ländern aufgetauchten Varianten BA.4 und BA.5. Diese bislang noch nicht stark verbreiteten Virus-Mutationen könnten uns in Zukunft vor neue Herausforderungen stellen. Da in vielen Ländern Pandemie-Maßnahmen aufgrund sinkender Fallzahlen zurückgefahren werden, befürchten die Wissenschaftler der WHO, dass eine stärkere Ausbreitung neuer Virus-Varianten nicht rechtzeitig erkannt wird, wenn nun alle Schutz- und Vorsichtsmaßnahmen (insbesondere Tests) zurückgefahren werden.
„Klassische Büroarbeitsplätze sind Virenschleudern“, sagt Projektentwickler Marc Asbeck, Inhaber von MAG Grundbesitz in Bonn, im Gespräch mit dem Nachrichtensender WELT. Allerdings meint er damit nicht etwa das grassierende Coronavirus. Er bezieht seine Aussage ausdrücklich auf die Vor-Corona-Zeit. Jedes Jahr im Spätherbst und Winter steigen die Krankenstände in Unternehmen in die Höhe. Ursächlich sind grippale Infekte und die Influenza (Grippe). Rund „Sieben Prozent der Beschäftigten sind deshalb im langjährigen Durchschnitt zeitweise ausgefallen“, sagt Asbeck. Zumindest war das vor der Pandemie so.
Schülerinnen und Schüler können sich in den kommenden Wochen und Monaten auf gelockerte Corona-Regeln an Schulen einstellen. Die ersten Länder planen bereits die stufenweise Abschaffung der Test- und Maskenpflicht. Aber sind die Klassenräume wirklich sicher und Kinder ausreichend vor den Gefahren einer Corona-Infektion geschützt?