Diesen Untermieter braucht kein Mensch: Hat sich erst einmal Schimmel in den Räumen festgesetzt, lässt der sich ohne größeren Aufwand kaum wieder vertreiben. Unser Anti-Schimmel-Ratgeber zeigt anhand fünf populärer Irrtümer und deren besseren Erkenntnis, wie man dem unwillkommenen Gast die Tür weist. Oder noch besser: ihn gar nicht erst ins Haus hineinlässt!
populärer Irrtum Nr. 1
Jeden Tag nur ein paar Minuten Stoßlüften reichen aus, um Schimmel zu vermeiden.
Wahr ist dagegen
Mit wenigen Minuten pro Tag ist es in der Regel nicht getan: Es kommt vielmehr darauf an, wie viele Personen den Raum nutzen und auf weitere Gegebenheiten, wie beispielsweise die Außen- und Innentemperatur sowie die Jahreszeit und die baulichen Bedingungen. Grundsätzlich sollte mehrmals täglich fünf Minuten, im Hochsommer sogar 30 Minuten gelüftet werden. Besonders gründlich sollte dabei dem Badezimmer und auch den Kellerräumen Frischluft zugeführt werden.
populärer Irrtum Nr. 2
Mit einer Wanddämmung holt man sich erst recht den Schimmel ins Haus, denn dann können die Wände nicht mehr atmen!
Wahr ist dagegen
Wände atmen nicht! Doch die häufigste Ursache für Schimmel ist die fehlende Dämmung in Verbindung mit einem hohen Feuchtigkeitsgehalt. Denn zusammen mit der guten Beheizung sorgt die Fassadendämmung für warme Wandflächen und verhindert, dass sich Feuchtigkeit niederschlagen kann. Das ist die beste Voraussetzung, um Problemen mit Feuchtigkeit vorzubeugen, den Schimmel aus dem Haus zu verbannen und außerdem noch Energiekosten zu sparen.
populärer Irrtum Nr. 3
Den Schimmel kehrt man einfach weg. Danach einfach noch mal mit Seifenlauge abwischen. Fertig!
Wahr ist dagegen
Die Experten warnen vor der unsachgemäßen Entfernung von Schimmelbefall sowie der Verwendung von Fungiziden (pilztötenden Mitteln) und vielen anderen Produkten zur Schimmelentfernung in Innenräumen – dies verursache durch die Belastung der Raumluft mehr Gesundheitsgefahren als der Schimmelpilz selbst. Bei kleinerem Befall sollte man zu einfachen Hausmitteln wie Wasserstoffperoxid, einer Verbindung aus Wasserstoff und Sauerstoff, oder Alkohol greifen, denn auch diese sind wirksam, haben aber weniger Nebenwirkungen. Und spätestens ab einem Schimmelbefall von etwa einem halben Quadratmeter Fläche sollte unbedingt der Profi einer Fachfirma ran.
populärer Irrtum Nr. 4
Die muffigen Abstellräume im Keller lüftet man am besten im Sommer kräftig durch!
Wahr ist dagegen
Dringt die warme Sommerluft in den kühleren Keller, kondensiert die Feuchtigkeit an den kalten Kellerwänden, Stichwort Sommerkondensat. Im Sommer sollten Kellertür und Kellerfenster also besser geschlossen bleiben. Nicht die Luftfeuchte ist eben entscheidend, sondern die Temperatur. Für ein effektives Lüften muss es daher nur kalt genug sein. Deshalb ist es viel zweckmäßiger, die intensivere Lüftung der Keller an kühleren Tagen im Frühjahr oder Herbst oder am besten gleich im Winter vorzunehmen.
populärer Irrtum Nr. 5
Bei einem gründlich sanierten Haus besteht nicht die geringste Schimmelgefahr.
Wahr ist dagegen
Besonderes nach einer Sanierung kommt es leider besonders schnell zu Problemen mit Feuchtigkeit und damit zu Schimmelproblemen. Denn während vorher die Lüftung durch die oft undichten Fenster, Türen oder Dächer funktionierte, werden diese bei der Sanierung und Dämmung ‚luftdicht’ gemacht. Nach der Sanierung müsste also die Feuchtigkeit durch nunmehr verstärktes Lüften abgeführt werden, doch weil vielen Bewohnern dies nicht erklärt wird, lüften sie weiter im alten Trott – mit den bekannten Folgen.
Unser Fazit
Die meisten Schimmel-Schäden resultieren aus einer zu hohen Luftfeuchte, die unter anderem durch zu wenig oder falsches Lüften entsteht. Der kritische Wert liegt hier bei ca. 60 % relativer Luftfeuchtigkeit. Und zieht an kühlen Oberflächen erst einmal kondensiertes Wasser in den Baustoff ein, sind die Voraussetzungen für den Schimmelbefall bereits geschaffen. Dabei kann dem Schimmelproblem ganz einfach vorgebeugt werden – Luftentfeuchter sind hierbei eine ebenso zuverlässige wie günstige Lösung. Denn sie entfeuchten die Raumluft automatisch und können hervorragend auf das individuelle Wohlfühl-Klima angepasst werden.
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