Wie wichtig saubere und virengefilterte Raumluft in Alten- und Pflegeheimen ist, verdeutlicht die aktuelle Zunahme an Infektionsfällen in Pflege- und Betreuungseinrichtungen.
Erneut gab es einen Corona-Ausbruch in einer Pflegeeinrichtung. Im Essener Krankenhaus für pflegebedürftige Menschen „Hospital zum Heiligen“ haben sich insgesamt 17 Bewohner mit dem Coronavirus angesteckt. Zwei Heimbewohner verstarben in Folge der Infektion. Gegenüber der WAZ erklärte der Essener Gesundheitsdezernent Peter Renzel, dass alle Infizierten geimpft seien – auch die Verstorbenen. „Das zeigt noch einmal, dass die Immunisierung bei den Älteren nachlässt und wir offensichtlich mit Blick auf die Delta-Variante die dritte Impfung brauchen“, so Renzel. Für die infizierten Bewohner wurde Quarantäne angeordnet. Weiterhin wurde ein einwöchiges Besuchsverbot verhängt.
Bildungseinrichtungen und Kindertagesstätten sollen nach dem Willen der Bundesregierung bis zum Herbst möglichst flächendeckend mit mobilen Raumluftreinigern ausgestattet werden, um den Präsenzbetrieb in Schulen und Kitas sicherzustellen. Dafür stellt der Bund den Ländern 200 Millionen Euro zur Verfügung. Mobile Hochleistungsluftreiniger wie der TAC V+ oder der AirgoClean One sollen dabei helfen, das „Infektionsrisiko in geschlossenen Räumen soweit wie möglich zu reduzieren und die Gesundheit von Schul- und Kitakindern zu schützen“, heißt es auf der Seite der Bundesregierung. Ein entsprechendes Programm für Seniorenheime und Pflegeeinrichtungen gibt es indes nicht, obwohl nach wie vor Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-Infektion gemeldet werden, da die Impfstoffe bei den Corona-Mutationen nach Meinung der Experten nur noch eingeschränkt wirksam sind.
Das Coronavirus SARS CoV-2 mutiert auch nach der sich ausbreitenden Delta-Variante weiter. Mittlerweile ist die sogenannte Lambda-Variante in Europa angekommen. Mit Blick auf die Ausbreitung der ansteckenderen Corona-Mutationen setzen immer mehr Alten- und Pflegeheime auf den Einsatz mobiler Luftreiniger, um die nachlassende Impfwirkung der Impfstoffe und den besorgniserregenden Rückgang der Impfbereitschaft des Personals auszugleichen. In einigen Pflegeheimen seien nicht einmal 50 Prozent der Altenpflegekräfte geimpft, sagt Eugen Brysch von der Stiftung Patientenschutz in einem Gespräch mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
Das Pflegewohnheim Karolinenheim Lage schützt die Bewohnerinnen und Bewohner mit TAC V+ Hochleistungsluftreinigern vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus. Warum mobile Luftreiniger zum Infektionsschutz in der Corona-Pandemie unverzichtbar sind, macht der Pflege-Report 2021 des AOK-Bundesverbandes deutlich.
Mobile Luftreiniger können das Corona-Ansteckungsrisiko in geschlossenen Räumen erheblich reduzieren, sind sich führende Aerosolexperten einig. Auf mehr als 99 % schätzt der Wissenschaftler und ehemalige Präsident der International Society for Aerosols in Medicine Dr. Gerhard Scheuch den Anteil der Ansteckungen in Innenräumen, während im Freien nahezu kein Ansteckungsrisiko stattfinden würden. Scheuch kritisiert die deutsche Corona-Politik als fehlgeleitet und fordert den Einsatz von mobilen Luftreinigern in Schulen, Büro, Alten- und Pflegeheimen sowie öffentlichen Bereichen, da sich dort das Hauptinfektionsgeschehen abspiele.
Führende Wissenschaftler aus der Aerosolforschung schlagen Alarm! Sie fordern in einem offenen Brief – adressiert an die Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen der Länder, den Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sowie die Gesundheitsminister und Gesundheitsministerinnen der Länder – ein Umdenken in der Corona-Politik. Die von der Regierung präferierten Maßnahmen, beispielsweise das Tragen von Masken im Freien, hätten lediglich einen symbolischen Charakter, sie würden aber „keinen nennenswerten Einfluss auf das Infektionsgeschehen erwarten lassen“.
Im Landkreis Verden ist es zu einem erneuten Corona-Ausbruch gekommen. Laut Gesundheitsamt wurden in einem Oytener Pflegeheim zwischenzeitlich 35 Personen positiv auf das Coronavirus getestet, eine Patientin ist gestorben. Im gesamten Landkreis stieg die Zahl der Infizierten auf 221 Personen. Um die Ansteckungsgefahr für die übrigen Bewohner einzudämmen, wurden die Nichtinfizierten und Betroffenen isoliert. Zur Aufrechterhaltung der Pflege und Versorgung hat der Landkreis ein Dekontaminationszelt aufgebaut. Weiterhin verfügte die Gemeinde eine sofortige Sperrung aller Sporthallen, um diese im Bedarfsfall als Notfall-Lazarette nutzen zu können. Weiterlesen
Wenngleich die Erfahrungen und wissenschaftlichen Erkenntnisse hinsichtlich des Coronavirus noch immer verhältnismäßig neu sind, so hat sich im Pandemieverlauf doch eines deutlich gezeigt: Ist das Coronavirus erst einmal in einem Alten-, Pflege- oder Seniorenheim angekommen, wird es dort sehr schnell verbreitet. Wie stark die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Pflegeeinrichtungen und ambulante Pflegedienste sind, hat die Universität Bremen in ihrer Studie „Pflege in Zeiten von Corona“ untersucht. Die Bremer Wissenschaftler haben eigenen Angaben zufolge im Zeitraum von April bis Mai 2020 die Daten von 701 Pflegediensten, 96 teilstationären und 824 stationären Einrichtungen untersucht. Mit alarmierenden Ergebnissen!
Wie groß die Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus nach wie vor ist, zeigt sich aktuell in den besonders schutzbedürftigen Pflege- und Seniorenheimen. Nur wenige Tage nach der generellen Aufhebung des Besuchsverbotes in Pflegeheimen haben sich in einem Düsseldorfer Pflegeheim nach jetzigem Stand 31 Personen mit dem Corona-Virus infiziert. In einem weiteren Seniorenheim in Langerwehe (Kreis Düren) wurden in den letzten Wochen 33 Bewohner und 19 Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet. Weitere Städte testen derzeit flächendeckend die Bewohner ihrer Heime, da stichprobenartige Tests auch anfangs symptomfreie Infektionen aufdeckten. Es wurden erneute Besuchsverbote verhängt, zudem gibt es nun verschärfte Hygiene-Regeln und Schutzmaßnahmen für die Pflegekräfte.