Die Bundesregierung stellt den Ländern 200 Millionen Euro zur Verfügung, um sie bei der Beschaffung von mobilen Luftreinigern für Schulen und Kitas zu unterstützen.
Pünktlich zum Schulstart nach den Sommerferien hat das Erzbistum Paderborn seine Schulen mit insgesamt 650 mobilen und leistungsstarken TAC V+ Hochleistungsluftreinigern von Trotec ausgestattet. Damit soll der Präsenzunterricht in den insgesamt 20 Schulen in Trägerschaft des Erzbistums trotz erhöhtem Corona-Infektionsrisiko gestärkt werden. Zwei Millionen Euro wurden zum Schutz der Schüler und des Lehrpersonals investiert.
„Natürlich verfolgen wir als Schulleitung das Ziel, unseren Schülern den bestmöglichen Schutz gegen das Coronavirus zu bieten“, erklärt Markus Ratajski, Schulleiter des Attendorner St.-Ursula-Gymnasiums in Anwesenheit seiner Kollegin Christiane Eickhoff, Schulleiterin an der St.-Ursula-Realschule, gegenüber der Westfalenpost.: „Wir wollen niemals ein Infektionsherd sein und haben eine Fürsorge-Pflicht zu erfüllen“, so Ratajski weiter im Interview. Seine Amtskollegin an der benachbarten Realschule pflichtet ihm bei: „In Zeiten der Pandemie steht der Gesundheitsschutz einfach an erster Stelle“.
Michael König, Schulleiter am Hagener Hildegardis-Gymnasium, sieht seine Schule im Kampf gegen die Corona-Pandemie bestens gerüstet. Pünktlich zum Ende der Sommerferien werden alle Klassen- und Fachräume sowie Lehrerzimmer mit hocheffizienten TAC V+ Hochleistungsreinigern ausgestattet, die potentiell infektiöse SARS-CoV-2-Viren aus der Luft filtern. „Das ist ein wichtiger Baustein im Gesamtpaket der Maßnahmen, mit denen dauerhaft Präsenzunterricht gewährleistet werden kann“, sagt König im Interview mit der Westfalenpost.
Das Kultusministerium von Baden-Württemberg hat am Freitag den Startschuss für die Förderung von mobilen HEPA-Luftreinigern für Schulen und Kindertageseinrichtungen gegeben. Jetzt können endlich auch öffentliche und freie Träger in Baden-Württemberg Fördermittel für die Anschaffung von geeigneten Luftreinigern und CO2-Ampeln beantragen, um sich bestmöglich auf die von Experten prognostizierte vierte Infektionswelle im Herbst vorzubereiten. Zuvor hatten sich die kommunalen Träger von Schulen eher zurückhaltend hinsichtlich der Beschaffung von mobilen Luftreinigern für schlecht zu lüftende Klassenräumen gezeigt. Über die Anschaffung mobiler Luftreiniger wurde zwar vielerorts diskutiert, Entscheidungen wurden aber zumeist aus Kostengründen vertagt.
„Schulen brauchen keine Ferraris unter den Luftfiltern“, kommentiert Dr. Gerhard Scheuch die Entscheidung Bremerhavens, alle Klassenräume bis einschließlich der sechsten Klasse zum Ende der Sommerferien mit 195 Kilogramm schweren Luftfilteranlagen auszustatten. Der Aerosolexperte hält die Anlagen für den Einsatz in Klassenräumen überdimensioniert. Sie seien so schwer und unbeweglich, dass man eigentlich nicht mehr von mobilen Luftreinigern sprechen könne, berichtet die Nordsee-Zeitung, deren Redakteurin den Wissenschaftler zum Thema „Luftreiniger für Schulen“ interviewt hat.
Schulen ohne technische Lüftungsanlagen ist die Corona-Ansteckungsrate drei bis vier Mal höher, als in Schulen, in denen die Klassenräume mit mobilen Luftreinigern bzw. mit geeigneter Filtertechnik ausgestattet wurden. Zu diesem Ergebnis kamen kanadische Wissenschaftler in einer ausführlichen Studie.
In Mecklenburg-Vorpommern und in Schleswig-Holstein startete gestern das neue Schuljahr. Schon bald werden auch in den anderen Bundesländern wieder Millionen ungeimpfte Kinder die Schulbank drücken. Wahrscheinlich wieder bei offenen Fenstern, womöglich wieder mit Masken und ziemlich sicher erneut mit ungewissem Ausgang.
„Wir wissen es! Wir wissen, dass sich 99,9 Prozent aller Infektionen drinnen ereignen.“, mahnte Dr. Gerhard Scheuch, einer der gefragtesten Aerosolexperten in Deutschland, im April in einem Interview mit dem WDR. „Das heißt, wir müssen uns auf die Innenräume konzentrieren. Und auch da wissen wir – dort, wo viele Menschen eng zusammen sind, wo sie in engen Wohnverhältnissen wohnen müssen, dort infizieren wir uns am häufigsten.“
Im Albert-Magnus-Gymnasium in Ettlingen stehen bereits seit Mai mobile TAC V+ Hochleistungsluftreiniger, um die Schüler und Lehrer im Präsenzunterricht vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen. Die Stadtverwaltung wollte vor einer Ausstattung aller Schulen mit mobilen Luftreinigern testen, wie sich die Geräte auf den Unterricht auswirken und inwieweit die Betriebsgeräusche für den Unterricht störend sein könnten. Der Praxistest verlief erfreulich positiv. Die vergleichsweise geringe Geräuschentwicklung der TAC V+ Hochleistungsluftreiniger mit Schallschutzhaube führte zu keiner Beeinträchtigung des Unterrichts. Daher entschloss sich der Gemeinderat der Stadt Ettlingen am Mittwoch, weitere 231 mobile Raumluftreinigern anzuschaffen.