Es klingt paradox. Rund 200 Millionen Euro Fördergeld hat der Bund 2021 für mobile Luftreiniger in Schulen bereitgestellt. Professor Karl Lauterbach, seines Zeichens Mediziner und Bundesgesundheitsminister, empfiehlt Kommunen und Gemeinden mit Blick auf steigende Corona-Infektionszahlen im Herbst/Winter ausdrücklich die Anschaffung solcher Geräte. Er verweist dabei auf seinen eigenen Wahlkreis Leverkusen, wo mobile Luftfilter in Schulen und Kitas im Herbst „eine große Rolle“ spielen werden.
Insgesamt 70 Klassenräume an 13 Schulen in Singen wurden mit mobilen TAC Hochleistungsluftreinigern von Trotec ausgestattet, um die Schülerinnen und Schüler inmitten der Omikron-Infektionswelle bestmöglich vor einer Ansteckung mit dem SARS-CoV-2-Virus zu schützen. Der Anschaffung der mobilen Raumluftreiniger ging ein einstimmiger Beschluss des Gemeindesrates voraus, danach erfolgte die obligatorische Ausschreibung der Geräte. Ein wichtiges Kriterium bei der Ausschreibung sei die Lautstärke gewesen, sagt Bürgermeisterin Ute Seifried. Hier konnten die Luftreiniger aus Heinsberg auf ganzer Linie überzeugen.
Mobile Hochleistungsluftreiniger wie die von der Wissenschaft empfohlenen Raumluftreiniger der TAC-Serie senken das indirekte Corona-Ansteckungsrisiko in geschlossenen Räumen erheblich. Zu diesem Ergebnis kommen unabhängig voneinander Studien renommierter Forschungsgesellschaften, allen voran Untersuchungen der Universität der Bundeswehr München.
Das Kultusministerium von Baden-Württemberg hat am Freitag den Startschuss für die Förderung von mobilen HEPA-Luftreinigern für Schulen und Kindertageseinrichtungen gegeben. Jetzt können endlich auch öffentliche und freie Träger in Baden-Württemberg Fördermittel für die Anschaffung von geeigneten Luftreinigern und CO2-Ampeln beantragen, um sich bestmöglich auf die von Experten prognostizierte vierte Infektionswelle im Herbst vorzubereiten. Zuvor hatten sich die kommunalen Träger von Schulen eher zurückhaltend hinsichtlich der Beschaffung von mobilen Luftreinigern für schlecht zu lüftende Klassenräumen gezeigt. Über die Anschaffung mobiler Luftreiniger wurde zwar vielerorts diskutiert, Entscheidungen wurden aber zumeist aus Kostengründen vertagt.
Die Vorsitzende der Initiative Ärztliche Fortbildung und Kommunikation Nord/Ost, Christine Bahr, fordert zur Bekämpfung des Coronavirus Luftreiniger für mehr Schulen. Bislang können in den meisten Bundesländern nur die Schulen Fördermittel zur Anschaffung geeigneter Luftreiniger beantragen, in denen sich die Klassenräume nicht mit geöffneten Fenstern ausreichend lüften lassen. Aus diesem Grund hatte der Kreistag von Vorpommern-Greifswald – der aktuell wegen besonders hoher Corona-Inzidenzen unfreiwillig im Fokus steht – erst kürzlich einen Antrag über 200.000 Euro für die Anschaffung mobiler Luftreiniger für Schulen abgelehnt.
Angesichts steigender Infektionszahlen fördert die ab sofort beantragbare Überbrückungshilfe II für den Zeitraum September bis Dezember 2020 künftig auch Maßnahmen, damit Gastwirte und Caféhaus-Besitzer ihren Geschäftsbetrieb in die Außenbereiche verlagern können, wo die Ansteckungsrisiken geringer sind. Förderfähig sind zum Beispiel die Anschaffung von Wärmestrahlern und Außenzelten. Schon vorher möglich war die Förderung von Hygienemaßnahmen, wie etwa die Anschaffung von Desinfektionsmitteln und Luftfilteranlagen.