Deutschland droht im Winter ein Engpass beim Gas. Damit nicht genug, steigen auch die Kosten für Brennmaterialien aktuell in schwindelerregende Höhen. Brennholz, das vor der Krise noch in Hülle und Fülle erhältlich war, ist mittlerweile rar und mehr als doppelt so teuer. Ähnlich sieht es bei Briketts und Holzpellets aus. Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen, die in Kombination immer wieder als optimale Alternative zur Gas- oder Ölheizung angepriesen werden, sind nur mit langen Wartezeiten und zu nicht unerheblichen Preisen zu bekommen.
Gas ist knapp und könnte im Winter noch knapper werden. Die Politik warnt vor einer Gasmangellage und ruft die Bürger zum Gas sparen auf. Aus Angst, dass die Heizkörper im Winter kalt bleiben, decken sich daher immer mehr Menschen mit Elektroheizgeräten ein. „Von Januar bis Juni 2022 wurden in Deutschland rund 600.000 Einheiten verkauft, was einem Plus von knapp 35 Prozent verglichen zum Vorjahreszeitraum entspricht“, teilte das Marktforschungsinstitut GfK auf Anfrage mit. Ein ähnlicher Trend ist bei Klimaanlagen mit Wärmpumpentechnik zu beobachten, die sich als Inverter-Geräte zum Kühlen und Heizen eignen – dabei aber erheblich weniger Strom verbrauchen, als konventionale Heizlüfter.
Der Gaspreis steigt immer weiter und als wenn das nicht schon Anlass genug wäre, sich Sorgen um die Beheizung im kommenden Winter zu machen, droht nun auch noch eine Gasknappheit. Lediglich 20 Prozent der vereinbarten Gasmenge leitet Russland aktuell nach Deutschland weiter. Die Angst vor einem kompletten Gasstopp ist groß. Im schlechtesten Fall könnten im Winter die Heizkörper in einigen Regionen kalt bleiben.
Die Preise für Gas und Strom gehen derzeit durch die Decke. Als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, droht nun auch noch ein möglicher Lieferstopp für russisches Gas. Welche Auswirkungen das im Winter haben wird, darüber kann derzeit nur spekuliert werden. Aber die Sorge vor kalt bleibenden Heizkörpern ist so groß, dass strombetriebene Heizgeräte derzeit gefragt sind wie nie im Sommer.