Praxiswissen Luftentfeuchter – zwei technische Verfahren der Luftentfeuchtung

Um der Raumluft die Feuchtigkeit zu entziehen, gibt es zwei technische Verfahren: Luftentfeuchtung durch Kondensation und durch Adsorption. Auf dem Kondensationsprinzip basieren alle angebotenen Geräte, die als Kältetrockner, Kondenstrockner, Kondensationsluftentfeuchter oder auch Peltier-Entfeuchter angeboten werden. Demgegenüber stehen die Techniken zur Adsorptionstrocknung, die in elektrischen Geräten mit Warmluftregeneration Anwendung finden – den sogenannten Adsorptionsluftentfeuchtern.

Auch wenn manche Gerätebezeichnungen auf dem Markt variieren sollten, handelt es sich in der Regel stets um eine dieser beiden Gerätegruppen, deren Name bereits Aufschluss über die verbaute Luftentfeuchtungstechnik gibt. Bei allen elektrisch betriebenen Geräten ist die Vorgehensweise jeweils gleich:

  • Die Umgebungsluft wird zur Entfeuchtung zunächst per Ventilator angesaugt.
  • Im Gerät wird ihr die Feuchtigkeit entzogen, sodass trockene Luft wieder in den Raum abgegeben werden kann.
  • Diese vermischt sich mit der feuchteren Raumluft, bis das gewünschte Luftfeuchtigkeitsniveau erreicht wird.

Die Entfeuchtungsverfahren, Einsatzbereiche und -grenzen beider Gerätegruppen unterscheiden sich jedoch erheblich.

Zwei Techniken, ein Ziel – die hohe Luftfeuchtigkeit zu reduzieren

  • Kondensation

Kondensationstrockner entfeuchten taupunktbasiert: Denn was passiert, wenn mit Wasser angereicherte Luft schlagartig abkühlt, indem sie zum Beispiel auf eine kältere Oberfläche trifft? Die abkühlende Luft kann weniger Wasserdampf aufnehmen und die überschüssige Feuchtigkeit kondensiert an den kühleren Oberflächen.

  • Die Temperaturgrenze, an der Wasserdampf zu Wasser kondensiert, wird als Taupunkt bezeichnet. Dieses Phänomen ist Ihnen sicher bekannt von kalten Glasflaschen im Sommer, auf denen sich Kondensat bildet, oder von beschlagenen Fensterscheiben im Winter sowie Badezimmerspiegeln während des Duschens. Auch der nebelige Morgentau ist ein sichtbares Zeichen feuchtegesättigter Kaltluft.
  • Nach diesem physikalischen Prinzip arbeiten Kondensationstrockner – daher auch Kältetrockner genannt, indem sie die durchströmende Luft unter ihren Taupunkt kühlen und dann die darin enthaltene Feuchtigkeit durch Kondensation auf einer kalten Oberfläche entziehen.
  • Das Angebot bei Kältetrocknern reicht hier von leistungsstarken Kondenstrocknern mit Kompressortechnik – sogenannte Kältekompressionstrockner – bis hin zu äußerst kompakten Peltier-Luftentfeuchtern mit wenig Energiebedarf, jedoch auch deutlich geringerer Wirkleistung und wesentlich schlechterer Energiebilanz.

 

  • Adsorption

Adsorptionsluftentfeuchter nutzen zur Luftentfeuchtung das Prinzip der Sorption. Hierbei wird das Dampfdruckgefälle zwischen der feuchten Luft und einem hygroskopischen Sorptionsmittel zum Wasserentzug aus der Luft genutzt

  • Bei den elektrischen Geräten mit Warmluftregeneration dreht sich ein Trockenrad, das mit stark hygroskopischen Stoffen wie Silikagel oder Lithiumchlorid beschichtet ist. Diese Stoffe entziehen der angesaugten und durch das Trockenrad strömenden Luft die Wassermoleküle.
  • Damit das Trockenrad kontinuierlich Feuchtigkeit aufnehmen kann, muss diese an anderer Stelle wieder abgegeben werden, was per Warmluftregeneration geschieht: Durch einen Regenerationsbereich des Trockenrades wird Heißluft geführt, welche mithilfe von Wärmeenergie den vorher im Rotor gebundenen Wasserdampf aus dem Silikagel wieder austreibt.

Zwei Holzwege, die nichts mit kontrollierter Luftentfeuchtung zu tun haben

Holzweg Nr. 1: Heizen zählt definitiv nicht zu den Luftentfeuchtungsverfahren! Heizen macht die Luft nur wärmer, nicht trockener. Wärmere Luft kann zwar mehr Wasser aufnehmen, als kältere. So würde durch Aufheizen der Raumtemperatur bei gleichem Wassergehalt zunächst tatsächlich die relative Luftfeuchtigkeit dieser Warmluft gesenkt. Aber je wärmer die Luft, desto mehr ist sie auch von kälteren Oberflächen umgeben, an denen die Feuchte wieder kondensiert. Denn durch die Lufterwärmung allein verschwindet ja keine Feuchtigkeit – der Wassergehalt der Luft bleibt gleich.

Holzweg Nr. 2: Auch Entfeuchtungs-Granulate zählen zu der Kategorie der Nicht-Luftentfeuchtungsverfahren. Im besten Falle sind sie zur Trockenhaltung kleinster geschlossener Behälterinnenräume geeignet. Denn der ursprüngliche und hauptsächliche Verwendungszweck dieser Beutel liegt im Schutz feuchtesensibler

Waren bei Transport und Lagerung. Dabei sind sie eine unökonomische Einweglösung, die den regelmäßigen Nachkauf frischer Granulat-Beutel für den Aufnahmebehälter erfordert, weil das Granulat nicht regenerierbar ist.

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Das ‚Praxiswissen Luftentfeuchter‘-Archiv – zum Nachlesen:

1/8 Praxiswissen Luftentfeuchter – mit Luftentfeuchtung zum optimalen Raumklima

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