Kaminholz: Wann eignet sich Holz zur Verbrennung im Kamin bzw. Ofen?

Kaminholz Feuchtigkeit messen

Sicher ist es dem ein oder anderen von Ihnen auch schon aufgefallen. Beim Verbrennen von Holz im heimischen Ofen bzw. Kamin ist manches Holz sofort runtergebrannt, während anderes stundenlang vor sich hin brennt. Dies hängt zusammen mit dem Heizwert der jeweiligen Holzart, für den zum einen die Holzdichte verantwortlich ist und zum anderen dessen Rest-Wassergehalt.

Denn damit Holz bei der Verbrennung seine optimale Energie in Form von Wärme abgeben kann, darf es nur noch eine gewisse Restfeuchte haben.

Enthält das Brennholz zuviel Restfeuchte, wird beim Verbrennungsvorgang für dessen Verdunstung Energie benötigt, was die eigentlich mögliche Abgabe in Form von Wärmeenergie entsprechend reduziert. Wertvolle Heizenergie wird somit unnötig vergeudet.

Aber feuchtes Brennholz führt noch zu anderen Problemen…

Ein weiterer Nachteil von zu feuchtem Brennholz ist der Versottungseffekt, welcher durch dessen Verbrennung entsteht. Dabei verringert das im Holz gebundene Wasser die Verbrennungstemperatur mit dem Ergebnis, dass der bei der Verbrennung entstehende Wasserdampf auf seinem Weg durch den Schornstein mitsamt der gebundenen Abgasrückstände an der kälteren Schornsteinwand kondensiert. Die im Kondensat mitgeführten Schwefelverbindungen haben negative Auswirkungen auf Mauerwerk und Zementmörtel, da insbesondere der im Zement enthaltene Kalk dadurch zu Gips umgewandelt wird. Der Gips „treibt“ und kann durch seine Volumenänderung das umgebende Baumaterial aufsprengen und damit nachhaltig zerstören. Ein weiteres Ergebnis einer Versottung können braune und teils unangenehm riechende Flecken an den angrenzenden Raumwänden sein.

Sind die gerade beschriebenen Umstände noch lediglich unangenehm, so kann ein weiterer, oftmals nicht beachteter Effekt eine nicht zu unterschätzende Gefahr darstellen. Die Rede ist von Glanzruß, welches bei einer unvollständigen Verbrennung entsteht und sich im Rauchrohr bzw. den Schornsteinwänden absetzt. Dabei passiert Folgendes: Das bei einer sauberen Verbrennung von trockenem Holz (max. 20 M-%) entstehende Staub- bzw. Flockenruß setzt sich üblicherweise in einer stärker werdenden Schicht an der Innenseite des Schornsteines ab, welche regelmäßig vom Schornsteinfeger entfernt wird. Kondensiert nun der bereits oben erwähnte Wasserdampf mitsamt seinen Verbrennungsrückständen auf dieser Schicht, wird aus dem Staub-/Flockenruß das sogenannte Schmierruß, welches nicht mehr auf normalem Wege durch den Schornsteinfeger entfernt werden kann. Schmierrußrückstände müssen fachmännisch entfernt werden, entweder durch Abschlagen oder Ausbrennen. Geschieht dies nicht, kann bei späteren entsprechend hohen Verbrennungstemperaturen das Schmierruß wieder komplett austrocknen – es bildet sich eine harte glasige Schicht, das sogenannte Hart- bzw. Glanzruß, welches als akut entzündlich gilt! Entzündet sich dieses, können Verbrennungstemperaturen von bis zu 1.400°C auftreten und meterhohe Flammen aus dem Kamin schlagen.

Um solche Schäden und Gefahren zu vermeiden ist eine zuverlässige Feuchtemessung des  verwendeten Brennholzes deshalb dringend zu empfehlen!

Prinzipiell gilt: Je trockener das Holz, desto besser ist es für die Verbrennung geeignet.

Absolut trockenes Holz (atro) kann jedoch nur künstlich durch aktive Austrocknung in einem speziellen Ofen hergestellt werden. Der Prozess wird Darren genannt. Sofern es nicht künstlich befeuchtet wird, gleicht sich Holz ansonsten immer der umgebenden relativen Luftfeuchtigkeit an. Diesen Zustand für Brennholz nennt man lufttrocken (lutro). Der Bereich der Ausgleichsfeuchte für Innen- und Außenbereiche liegt normalerweise zwischen 6 und 17 M-% (Masse-%).

Die für eine effiziente Verbrennung mit möglichst hohem Wärmeenergieertrag empfohlene Holzfeuchtigkeit liegt bei unter 20 M-%. Ab einer Holzfeuchte von 25 M-% ist aus o. g. Gründen von einer Verfeuerung dringend abzusehen.

Zur Ermittlung der Holzfeuchte am besten geeignet ist nach wie vor die Widerstands-Messmethode. Sie stellt nach aktuellem Stand der Technik das praktischste und schnellste Verfahren für eine präzise Holzfeuchtemessung dar.

Bei Trotec finden Sie dazu die entsprechenden Geräte für jeden Anwendungsbereich – z.B. das T2000S und das T510 (Nachfolger des T500) für den Profi oder das BM21 für den Heimanwender. Einfach und sicher in der Anwendung bieten sie alle wichtigen Eigenschaften zur Vorbeugung sowohl möglicher Gefahren und Bauschäden als auch unnötiger Energievergeudung infolge der Verbrennung zu feuchten Holzes.

Markus Friedrich, Produktmanager der Trotec Group

One thought to “Kaminholz: Wann eignet sich Holz zur Verbrennung im Kamin bzw. Ofen?”

  1. Hallo,
    ist es richtig, dass der Schornsteinfeger jetzt regelmäßig (jährlich) kommt um die Restfeuchte im Brennholz zu messen.
    Mir ist zu Ohren gekommen, dass er bis zu 72 € daufü kassier.
    Eine Minuten-Messung für so viel Kohle.
    Ich finde es unverschämt !!

    Hat jemand aktuelle Infos zu diesem Thema ?

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